Expertin: Späterer Schulbeginn wäre besser

Im Südwesten steht das neue Schuljahr vor der Tür – und damit die Überwindung eines Ferien-Jetlags, wie es die Nürnberger Schlafmedizinerin Kneginja Richter im Interview der „Süddeutschen Zeitung“ nennt.

Im Südwesten steht das neue Schuljahr vor der Tür – und damit die Überwindung eines Ferien-Jetlags, wie es die Nürnberger Schlafmedizinerin Kneginja Richter im Interview der „Süddeutschen Zeitung“ (Mittwoch) nennt. Vor allem bei älteren Schülerinnen und Schülern dauere es mindestens eine Woche, bis sich der Rhythmus wieder umgestellt habe. Wenn die Schule erst um 9.00 Uhr starten würde, würde das besser zum Rhythmus von Jugendlichen passen, sagte Richter.

Die Expertin empfiehlt, dass Kinder und Jugendliche spätestens eine Woche vor Beginn der Schule anfangen sollten, jeden Tag eine halbe Stunde früher ins Bett zu gehen und früher aufzustehen. Wenn sie wach würden, sollten sie am besten gleich nach draußen oder vor das offene Fenster treten, um viel Licht zu bekommen. „Wer zu regelmäßigen Zeiten ins Bett geht, kann wesentlich leichter einschlafen.“ Wenn Teenager aber mal am Wochenende feiern gingen, sei das in Ordnung.

Weil bei vielen Jugendlichen generell das Schlaf-Wach-Bedürfnis von dem abweiche, was „sozial gewünscht“ sei, etwa das frühe Aufstehen für die Schule, rät Richter Eltern, ihre Kinder am Wochenende ausschlafen zu lassen. „Sonst können sie dieses Schlafdefizit nicht ausgleichen.“ Schlafmangel könne beispielsweise zu emotionaler Instabilität, Konzentrationsstörungen, schlechterer Immunität und einem Abfall von schulischen Leistungen führen. Schlaf sei zudem ein notwendiger Prozess für das Wachstum.