Expertin: Opfer-Gedenktage werden unterschiedlich bewertet

Gedenktage für Opfer von Terroranschlägen werden nach Worten einer Expertin unterschiedlich bewertet. Manchen Menschen sei die Aufmerksamkeit für ihre Geschichte wichtig, und sie wollten, dass ihre Erlebnisse nicht vergessen würden, sagte Birgit Wunderlich, Sozialarbeiterin im Team der NRW-Opferschutz-Beauftragten, am Montag im Morgenmagazin zum Gedenktag für die Opfer terroristischer Gewalt. Es gebe aber auch Betroffene und Angehörige, die nicht immer wieder an die Geschehnisse erinnert werden wollten und für die Gedenktage hart seien. Da herrschten unterschiedliche Bedürfnisse.

Alle Betroffene eine, dass sie informiert und als Opfer wahrgenommen würden. Unerlässlich seien zudem Strukturen, die dies ermöglichten, so Wunderlich. Die Stelle in Nordrhein-Westfalen gehe daher proaktiv auf Betroffene zu, und sie würden begleitet, solange sie es bräuchten. Wunderlich gab zu bedenken, dass mitunter die Bürokratie im Wege stehe: Opfer hätten manchmal das Gefühl, als „Bittsteller“ angesehen zu werden. „Das erleben die Menschen als sehr demütigend.“