Experten vor EM: Sportwetten können süchtig machen

Auf die Suchtgefahr durch Sportwetten hat die baden-württembergische Landesstelle für Suchtfragen aufmerksam gemacht. Anlass ist die am Freitag beginnende Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Fast die Hälfte aller Sportwetter gerate in Probleme, heißt es in einer Mitteilung der Landesstelle vom Donnerstag. Im Südwesten hätten rund 46.000 Menschen ein Sportwetten-Problem.

Dass Sportwetten rund um die Uhr im Internet verfügbar seien, berge ein hohes Suchtpotenzial, warnt die Landesstelle. Jeder neunte Mensch, der an Sportwetten teilnehme, entwickele eine schwere Glücksspielstörung. Immerhin ein Viertel weise leichte Störungen auf. Männer zwischen 21 und 35 Jahren sowie junge Männer mit Migrationsgeschichte seien besonders betroffen. Am gefährlichsten seien Live-Sportwetten.

Dorothea Aschke, Vorsitzende der Landesstelle, fordert, Sportwetten den Regeln des Glücksspiels zu unterwerfen. „Dann gibt es zumindest einen Hebel für Jugendschutz und Werbeeinschränkungen“, sagte sie. (1320/13.06.2024)