Hacker legen die IT von Krankenhäusern lahm, Terroristen setzen biologische Waffen ein: Das deutsche Gesundheitswesen ist laut Experten nur unzureichend gegen große Notfälle und Krisen gewappnet.
Das deutsche Gesundheitssystem ist nach Einschätzung von Experten nicht gut auf größere Krisensituationen vorbereitet. Zu dieser Einschätzung kommt der im Bundeskanzleramt angesiedelte Expertenrat “Gesundheit und Resilienz” in einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme. “Wir sind nicht gut auf das Management von Großschadenslagen vorbereitet, die das Gesundheitswesen betreffen und eine koordinierte Zusammenarbeit zwischen verschiedenen staatlichen Stellen erfordern”, sagte der Vorsitzende und Chef der Berliner Charité, Heyo Kroemer.
“Angesichts verschiedenster Krisen und Konflikte in Europa und daraus resultierenden Spannungen sollten diese Probleme proaktiv durchdacht werden”, empfahl Kroemer. Ratsmitglied Leif-Erik Sander sagte, nötig seien gezielte Investitionen und eine koordinierte intensive Vorbereitung aller relevanten Akteure. Dazu brauche es klare gesetzliche Regelungen und eine politische Priorität für Gesundheitssicherheit.
In der Stellungnahme heißt es etwa, dass zivile und militärische Bereiche bereits in der Vorbereitung auf mögliche Krisen besser zusammenarbeiten sollten. Als Risiken werden etwa Bündnis- und Landesverteidigung, große Fluchtbewegungen, Cyber-Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen oder Terroranschläge genannt.