Experte warnt vor Zunahme von Wetterextremen
Deutschland muss sich nach Einschätzung des Meteorologen Frank Kaspar stärker auf Starkregen- und Hochwasserereignisse vorbereiten. Durch den Klimawandel müsse mit regelmäßigen sogenannten Jahrhunderthochwassern gerechnet werden, sagte der Leiter der Abteilung Hydrometeorologie beim Deutschen Wetterdienst (DWD) am Mittwoch im Inforadio des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB). Eine neue Studie sei zu dem Ergebnis gekommen, dass diese Art von Ereignis durch den Klimawandel doppelt so wahrscheinlich geworden sei. In Brandenburg gelten derzeit verschiedene Alarmstufen wegen des aktuellen Oder-Hochwassers.
Die Ergebnisse der Studie deckten sich mit denen anderer Studien und mit den Messungen des DWD, sagte Kaspar. Es sei zwar nicht in allen Fällen abschließend eindeutig geklärt, aber das Gesamtbild zeige, dass mit einer Zunahme der extremen Wetterereignisse gerechnet werden müsse. Dies sei bereits in vielen Regionen der Welt zu beobachten.
Es sei wichtig, in allen Teilen des Landes auf die mit Starkregen und Hochwasser einhergehenden Risiken vorbereitet zu sein, sagte Kaspar: „Es kann auch in einer Region, die zuletzt nicht von Ereignissen betroffen war, trotzdem zu einem Starkregenereignis kommen, was gravierende Schäden nach sich zieht.“ Deshalb sollte vorausschauend mit diesen Themen umgegangen werden. Hintergrund der Wetterextreme seien verschiedene physikalische Prinzipien. Durch Treibhausgase verbleibe mehr Energie in der Atmosphäre. Dadurch verdunste mehr Wasser über den Ozeanen, das dann als Niederschlag zu Starkregen und extremen Regenmengen führen könne.