Experte: Sprachniveau ausländischer Ärzte vereinheitlichen

Ohne Ärzte aus dem Ausland wäre das deutsche Gesundheitssystem längst kollabiert, sagt Patientenschützer Eugen Brysch. Er möchte, dass die Ärzte bundesweit einheitlich ein bestimmtes Niveau an Deutschkenntnissen haben.

Für eine optimale Kommunikation im Gesundheitswesen muss das geforderte Sprachniveau von ausländischen Ärztinnen und Ärzten aus Expertensicht vereinheitlicht werden. “Entscheidend für den Therapieerfolg ist eine gute Arzt-Patienten-Kommunikation”, erklärte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, am Montag in Dortmund. “Rund 428.000 Mediziner arbeiten hierzulande. Dabei hat die Zahl ausländischer Ärztinnen und Ärzte im vergangenen Jahr mit 64.000 einen Höchststand erreicht. Fakt ist, dass ohne diese Beschäftigten aus dem Ausland das deutsche Gesundheitssystem längst kollabiert wäre.”

In Gesprächen mit Patientinnen und Patienten gelte es, zum Beispiel Missverständnisse, Paralleluntersuchungen, Falschdiagnosen und Behandlungsfehler zu vermeiden, betonte Brysch. “Deshalb sind auch einheitliche alltagssprachliche Deutschkenntnisse für ausländische Mediziner unabdingbar.” Allerdings regele jedes Bundesland das anders. “Beide Prüfungszertifikate, sowohl das allgemeine als auch das fachsprachliche, müssen endlich bundesweit C1-Niveau entsprechen.”

Gerade Hochbetagte sowie schwerhörige oder demenzkranke Menschen bräuchten Ärztinnen und Ärzte mit sicherem Sprachgefühl, erklärte Brysch. “Ebenso sind Krankenhausträger gefordert, die alltagssprachliche Eignung für die konkrete Tätigkeit regelmäßig zu überprüfen. Das ist beispielsweise bei den Aufklärungsgesprächen dringend notwendig.” Solche Nachweise müssten dokumentiert werden.