Artikel teilen:

Bestatter: Friedhöfe müssen sich verändern

Friedhöfe verwahrlosen, es fehlt an Geld und an einer neuen Friedhofskultur, sagt ein Bestatter. Ideen für neue Anlässe, auch fröhliche.

Weil sich die Bestattungskultur ändert, geht den Friedhöfen oft das Geld aus
Weil sich die Bestattungskultur ändert, geht den Friedhöfen oft das Geld ausImago / imagebroker

Theater und Picknick: Friedhöfe in Deutschland müssen sich nach Worten eines Bestatters verändern. Sie sollten “Kulturräume” werden, sagte Brian Wonner-Müschenborn, Vorsitzender des Stadtverbandes Köln im Bestatterverband Nordrhein-Westfalen, im ARD-Morgenmagazin. Denkbar seien Konzerte, Theater, Trauergärten und Picknick-Möglichkeiten auf Wiesen. “Da müssen wir in Deutschland hinkommen.”

Mehr Urnenbestattungen, weniger Geld

Friedhöfen fehle Geld: “Man beobachtet auf vielen Friedhöfen, dass sie verwahrlosen”, erklärte Wonner-Müschenborn. Ein Grund für mangelnde Finanzen sei, dass es mehr Urnenbestattungen gebe, aktuell liege deren Anteil bei etwa 70 Prozent. Außerdem wählten Menschen zunehmend alternative Bestattungsformen, etwa unter Bäumen. Betreiber von Friedhöfen müssten darüber nachdenken, wie sie mehr Geld für Friedhöfe zur Verfügung stellen könnten.

Bestattungskultur ändert sich

Insgesamt veränderten sich Strukturen, die Bestattungs- und die Trauerkultur. Zum Beispiel würden Gräber mitunter früher aufgegeben als es mal der Fall gewesen sei, so der Fachmann. “Das verändert Friedhöfe.” Hinzu komme, dass Menschen mobiler würden und das Familiengrab in einem Ort nicht mehr so eine große Bedeutung habe.