Der frühere Profispieler und heutige Fußballfunktionär Gerald Asamoah (44) erhält für seinen Einsatz gegen Rassismus und Diskriminierung den Eugen-Bolz-Preis 2023. Der deutsch-ghanaische ehemalige Nationalspieler engagiere sich seit Jahren beispielsweise im Projekt “Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage”, teilte die Stadt Rottenburg am Freitag mit. Asamoah habe selbst Rassismus erlebt, berichte über seine Erfahrungen und suche das Gespräch, um gegen Rassismus anzukämpfen. Sein Beispiel zeige, dass es in vielen Lebenssituationen möglich sei, sich gegen Rassismus einzusetzen.
Asamoah spielte vor allem beim FC Schalke 04 und wirkte den Angaben zufolge in 323 Bundesliga-Spielen und 43 Spielen für die deutsche Nationalmannschaft mit. Der gläubige Christ gründete 2007 eine Stiftung für herzkranke Kinder. Er beteiligt sich bei der Kampagne der nordrhein-westfälischen Landesregierung für Integration und Zusammenhalt und als DFB-Botschafter für Sport und Entwicklung. Asamoah wurde in Ghana geboren und lebt seit dem zwölften Lebensjahr in Deutschland.
Der mit 5.000 Euro verbundene Preis der Eugen-Bolz-Stiftung wird am 14. Oktober in Rottenburg übergeben. Die Auszeichnung wird seit 1997 alle zwei bis vier Jahre vergeben und erinnert an den früheren württembergischen Zentrumspolitiker, Innenminister und Staatspräsidenten Eugen Bolz (1881-1945). 1933 wurde er von den Nationalsozialisten aus dem Amt vertrieben, im Herbst 1944 als Widerstandskämpfer verurteilt und im Januar 1945 hingerichtet.