Evangelische Pfarrer tagen in Kaiserslautern

Der Deutsche Pfarrerinnen- und Pfarrertag tagt vom 23. bis 25. September in Kaiserslautern. Als Hauptreferent spricht der Tübinger Theologe Gerald Kretzschmar über das Thema „Religion und Demokratie“, wie der stellvertretende Vorsitzende des Vereins Pfälzischer Pfarrerinnen und Pfarrer, Thomas Jakubowski, am Donnerstag erläuterte. Zu dem Vortrag am Dienstag würden rund 270 Gäste erwartet, zur Mitgliederversammlung am Montag 110 Teilnehmer.

Der Mitgliederschwund in den Kirchen und die Austrittswellen beschäftigten die Pfarrerinnen und Pfarrer derzeit „aus ganz unterschiedlichen Gründen“, sagte der Vorsitzende des Verbandes evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Deutschland, Eckehard Möller. Die Austrittswellen hätten Auswirkungen auf die Gemeindegrößen; Strukturreformen und Zusammenlegungen zehrten „an den Kräften der Pfarrerschaft“. Das könne man alles bewältigen, aber es brauche Zeit, „dass Gewohntes plötzlich ganz anders gestaltet werden muss“. Niemand habe bei den rasanten Veränderungen Patentrezepte.

Größtes Problem sei derzeit der Personalmangel, sagte Jakubowski: „Wir haben viel zu wenig junge Pfarrerinnen und Pfarrer.“ Personalmangel existiere auf allen Ebenen, bis hinein in die Verwaltung, ergänzte Möller.

Am Pfarrerinnen- und Pfarrertag, der alle zwei Jahre stattfindet, nehmen Geistliche aus ganz Deutschland teil, auch viele Nicht-Pfarrer seien angemeldet. Das diesjährige Thema „Religion und Demokratie“ sei sehr aktuell, betonte Jakubowski. „Wir müssen uns zunehmend Sorgen machen um den Zustand der Demokratie“, sagte Möller. Diskutiert werden solle auf dem Kongress, wie man reagieren und gegensteuern könne und welche theologischen und biblischen Antworten es gebe.

Dem Verband evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Deutschland mit Sitz in Dresden gehören etwa 20.000 Pfarrerinnen und Pfarrer in 20 Mitgliedsvereinen innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an. Der Verband will die Gemeinschaft über die Grenzen der Landeskirchen hinaus stärken, den theologischen Gedankenaustausch fördern und die Interessen der Mitglieder vertreten.