Evangelische Kirche organisiert Forum für Missbrauchsbetroffene
Für ihr Aufarbeitungskommissionen sucht die Evangelische Kirche auch Betroffene, die mitwirken. Bei dem Forum in Halle, können sie sich näher informieren.
Für Betroffene von sexualisierter Gewalt in Kirche und Diakonie in Sachsen-Anhalt und Thüringen veranstaltet die evangelische Kirche am Samstag in Halle ein Info-Forum. Ziel sei es, betroffene Frauen und Männer an der Aufarbeitung zu beteiligen, teilten die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM), die Evangelische Landeskirche Anhalts und die Diakonie Mitteldeutschland als Veranstalter am Montag mit.
“Die Teilnehmenden des Workshops können sich über Hilfsangebote informieren und erhalten zugleich Informationen über den bisherigen Stand der Aufarbeitung in Kirche und Diakonie”, so die Leiterin der Ansprechstelle zum Schutz vor sexualisierter Gewalt in der EKM, Dorothee Herfurth-Rogge. Mit dem Forum beginne die konkrete Umsetzung zum Aufbau von Unabhängigen Regionalen Aufarbeitungskommissionen (URAK) in Mitteldeutschland, die die Mitgestaltung der Aufarbeitung durch Betroffene ausdrücklich vorsieht und fördert.
Grundlage für die Aufarbeitungskommissionen ist eine Vereinbarung von Ende 2023 zwischen der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), der Diakonie Deutschland und der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM). Aufgabe der Kommissionen ist es, eine von Kirche und Diakonie unabhängige und professionelle Aufarbeitung sexualisierter Gewalt zu gewährleisten. Neben Vertretern aus Betroffenenforen sollen den jeweiligen Kommissionen unabhängige Experten aus Wissenschaft, Fachpraxis und Justiz angehören. Analoge Kommission gibt es in der katholischen Kirche bereits seit einigen Jahren.