Evangelische Filmarbeit kürt „Past Lives“ zum „Film des Jahres“

„Past Lives – In einem anderen Leben“ ist von der Jury der Evangelischen Filmarbeit zum „Film des Jahres“ 2023 gewählt worden. Die Autorin und Regisseurin Celine Song habe in ihrem Spielfilmdebüt ihre eigene Auswanderergeschichte verarbeitet, erklärte die Jury am Mittwoch in Frankfurt am Main. „’Past Lives“ handele von einer Welt, in der jenseits von Flucht und Vertreibung transnationale Lebensentwürfe selbstverständlich geworden sind.

Der Film schildert die Auswanderung eines Mädchens von Südkorea nach Kanada. Während Young Na ein neues Leben in Nordamerika beginnt, verliert sie ihren Schulfreund Hae Sung aus den Augen. Nach vielen Jahren begegnen sich die beiden wieder.

Aus Sicht der Jury ist es der Regisseurin Song gelungen, in luftig komponierten Einstellungen den Figuren und dem Zuschauer Raum zur Reflexion zu geben. So schaffe der Film eine „wundervolle Fusion“: Der „amerikanische“ Drang zur Selbstentfaltung werde von einem „konfuzianischen“ Verantwortungsgefühl gebremst. Und die Lässigkeit des amerikanischen Independentkinos verschwägere sich mit den großen Gefühlen des koreanischen Liebesdramas.

Die Jury der Evangelischen Filmarbeit ist ein unabhängiges Gremium, deren Mitglieder von Einrichtungen der evangelischen Kirche ernannt werden. Die Arbeit der Jury wird vom Filmkulturellen Zentrum im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) betreut. Zum GEP gehört unter anderem die Zentralredaktion des Evangelischen Pressedienstes (epd).