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Europapremiere beim Römergrab in Köln: Erste Broschüre auf Latein

Der Vatikan schafft Latein als erste Amtssprache ab, die Satireseite “Postillon” erkundigt sich in der Sprache der Alten Römer bei ihren Usern, wie sie das finden. Unterdessen wird in Köln gehandelt.

Besucher des Römergrabs in Köln können sich künftig auch in lateinischer Sprache über eines der besterhaltenen Denkmäler dieser Art nördlich der Alpen informieren. Erstmals in Europa, “vermutlich in der ganzen Welt” gebe es damit einen Museumskatalog auf Latein, sagte der Vorsitzende des Fördervereins Römergrab Weiden, Heinz Günter Horn, am Freitag in Köln. Der reich illustrierte Mix aus Katalog und Führer erklärt auf rund 70 Seiten die Besonderheiten der Anlage am Stadtrand von Köln, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts bei Bauarbeiten zufällig wiederentdeckt wurde.

Der Anstoß zur lateinischen Version kam den Angaben zufolge von Schulklassen, die das Römergrab im Stadtteil Weiden besichtigt hatten. Bisher gab es den Museumsführer auf Deutsch, Englisch, Französisch und Niederländisch. Im laufenden Jahr verzeichnete das Römergrab 4.000 Besucherinnen und Besucher.

Zuletzt stand die Sprache der Alten Römer im Fokus, weil der Vatikan bekanntgab, auf Latein als erste Amtssprache verzichten zu wollen. Die Satireseite “Postillon” fragte daraufhin ihre Nutzerinnen und Nutzer: “Quid dicis de eo quod lingua Latina non iam est prima lingua officialis in Vaticano?” Auf Deutsch: “Was halten Sie davon, dass Latein nicht mehr die wichtigste Amtssprache des Vatikans ist?”