Mehr als 195.000 Mal ist der Rettungsdienst in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2023 ausgerückt. „Die Zahl der Einsätze bewegt sich damit weiterhin auf einem hohen Niveau, auch wenn sie im Vergleich zum Vorjahr etwas abgenommen hat“, sagte Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) am Montag anlässlich des Europäischen Tages des Notrufes am (morgigen) Dienstag. So sei der Rettungsdienst 2022 noch mehr als 209.000 Mal alarmiert worden. Im Vergleich zum Vor-Coronajahr 2019 sei dennoch ein Anstieg um 4,29 Prozent zu verzeichnen.
In rund 90 Prozent der Fälle sei der Rettungswagen das ersteintreffende Rettungsmittel, bei 789 Alarmierungen sei einer der drei Rettungshubschrauber im Land am schnellsten vor Ort gewesen. Insgesamt habe sich die Hilfsfrist auf 9:17 Minuten (2022: 9:34) reduziert.
Dass nicht alle Einsätze ein Fall für die 112 gewesen seien, zeige jedoch der mit knapp 35 Prozent vergleichsweise geringe Anteil der Einsätze, bei denen eine Notarztindikation vorgelegen habe. Die Rettungskräfte würden aufgrund der Vielzahl der Alarmierungen regelmäßig an ihre Belastungsgrenze stoßen. „Deshalb möchte ich den Aktionstag noch einmal nutzen, um für eine sensible Nutzung des Notrufes zu appellieren“, sagte Drese.
Bei schweren Verletzungen, lebensbedrohlichen Erkrankungen oder Situationen, in denen sofort medizinische Hilfe benötigt werde, sollte immer die 112 gewählt werden. „Wer aber einen Infekt hat oder an bereits länger anhaltenden Schmerzen beziehungsweise gesundheitlichen Beschwerden leidet, deren Behandlung nicht bis zum nächsten Tag warten kann, ist beim ärztlichen Bereitschaftsdienst besser aufgehoben“, erklärte die Ministerin. Dieser sei unter der Rufnummer 116117 kostenfrei und rund um die Uhr erreichbar. Medizinisch ausgebildetes Personal helfe den Erkrankten dann, die passende Versorgung zu erhalten.