EU-Wahl: Menschen mit Behinderung befürchten Bedeutungsverlust

Menschen mit Behinderungen haben laut einer Umfrage der “Aktion Mensch” Sorgen, dass Inklusion und Teilhabe in Europa zu Luxusthemen und bisherige Bemühungen vernachlässigt werden könnten.

Laut der Umfrage wollen mehr als 90 Prozent der Menschen mit Behinderung ihre Stimmer bei der Europawahl abgeben
Laut der Umfrage wollen mehr als 90 Prozent der Menschen mit Behinderung ihre Stimmer bei der Europawahl abgebenImago / Shotshop

Menschen mit Behinderungen sind einer Umfrage der “Aktion Mensch” zufolge besorgt, dass die Inklusionsbemühungen in Europa abnehmen könnten. Eine große Mehrheit der Befragten will bei der Europa-Wahl ihre Stimme abgeben.

Es gibt noch großen Handlungsbedarf in Europa

Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr, Inklusion auf dem Arbeitsmarkt oder selbstbestimmtes Wohnen: Menschen mit Behinderungen sehen einer repräsentativen Umfrage der “Aktion Mensch” zufolge großen Handlungsbedarf in Europa. Wie die Sozialorganisation mitteilte, sorgen sich zugleich 80 Prozent der befragten Menschen mit Behinderungen um einen Bedeutungsverlust von Inklusion in den europäischen Staaten. Inklusion und Teilhabe könnten mehr und mehr als Luxusthemen betrachtet werden, fürchten sie demnach.

Menschen mit Behinderung: Hohe Wahlbeteiligung erwartet

Laut der Umfrage planen mehr als 90 Prozent der Menschen mit Behinderung, ihre Stimmer bei der Europawahl am 9. Juni abzugeben. “Dabei gilt: Jede Stimme für Inklusion und Selbstbestimmung ist gleichzeitig auch eine Stimme gegen Entwicklungen, die die Rechte von Menschen mit Behinderung in Frage stellen oder einschränken”, erklärte die Sprecherin der Organisation, Christina Marx.

Die “Aktion Mensch” hat nach eigenen Angaben gemeinsam mit dem Sozialforschungsinstitut Ipsos bundesweit 332 Menschen mit Beeinträchtigung ab 16 Jahren repräsentativ online befragt.