Ethikratsvorsitzende: KI in Medizin nützliches Werkzeug
Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, hält den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Medizin für weitgehend unbedenklich.
Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, hält den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Medizin für weitgehend unbedenklich. „Wenn sorgfältig nachgewiesen ist, dass eine solche KI-Anwendung einzelne Aufgaben besser kann als Ärztinnen und Ärzte oder bisherige Software, dann sagen wir vom Deutschen Ethikrat, dass sie breit zur Verfügung stehen sollte“, sagte Buyx dem Berliner „Tagesspiegel“ (Montag).
Selbst in der Psychotherapie könne es sich bei KI-Algorithmen um hilfreiche Instrumente handeln, sagte die Professorin für Ethik der Medizin und Gesundheitstechnologien an der Technischen Universität München: „Wir unterstreichen, dass eine vollständige Ersetzung problematisch ist.“ Darauf ziele jedoch ohnehin kaum jemand ernsthaft ab. In der Medizin werde KI als nützliches Werkzeug gesehen.
KI-Anwendungen in der Medizin seien allerdings nur so gut wie die Daten, mit denen sie trainiert werden, sagte Buyx weiter: „Man braucht also wirklich gute Datensätze, die auch von unseren Patientinnen und Patienten aus Deutschland stammen.“ Diese sollten nicht verzerrt sein und hohen Qualitätsstandards genügen. „Dann bekommt man die bestmögliche medizinische KI“, sagte die Ethikratsvorsitzende.
Wichtig sei, dass im Rahmen der Aufklärung mit Patientinnen und Patienten über den Einsatz von KI gesprochen werden sollte, auch um die sprechende Medizin nicht durch technischen Fortschritt abzuwerten, sagte sie. Es könne dabei von Patientenseite jeder medizinischen Maßnahme immer widersprochen werden. Dies sei bereits heute so. (00/2943/11.09.2023)