Ethik-Expertin Bahr für 23. Mai als nationalem Feiertag

Die evangelische Regionalbischöfin und Ethik-Expertin Petra Bahr aus Hannover unterstützt den Vorschlag von Altbundespräsident Christian Wulff, den Verkündungstag des deutschen Grundgesetzes am 23. Mai zum nationalen Feiertag zu machen. „Ich bin dankbar für die Verfassung, mit und unter der ich lebe“, sagte Bahr am Freitag. Das Grundgesetz sei Horizontbestimmung und Kritik, stete Ermahnung und gleichzeitig ein Zeichen der Humanität und Freiheit. „Das wäre einen Verfassungstag wert.“

Bahr äußerte sich dazu in der jüngsten Folge des NDR-Podcasts „Bleib Mensch!“, den sie alle zwei Wochen gemeinsam mit dem NDR-Journalisten Arne-Torben Voigts gestaltet. Die Theologin ist seit 2020 Mitglied des Deutschen Ethikrats.

Wulff hatte am Dienstag in Hannover vorgeschlagen, den 23. Mai künftig jedes Jahr als arbeitsfreien Feiertag zu begehen. Das Grundgesetz sei die Grundlage dafür, dass es den Menschen in Deutschland gut gehe und auch weiterhin gut gehen werde. Der neue Feiertag könne einen bestehenden ersetzen. Das Grundgesetz war am 23. Mai 1949 in Bonn vom Parlamentarischen Rat der Länder verkündet worden.