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Erziehungswissenschaftlerin: Nehmen Sie’s doch mal persönlich

Offen bleiben statt voreilig beschwichtigen – dazu rät eine Expertin. Wenn ein Gespräch ohne wechselseitiges Verständnis ende, sei dies frustrierend. Besonders eine Alltagsfloskel sollte man daher meiden.

Manche Floskeln würgen ein Gespräch eher ab als es zu vertiefen: Das beobachtet die Erziehungswissenschaftlerin Tina Heinzerling. Sätze wie “nimm es doch nicht so persönlich” würden als Totschlagargument genutzt, “um das Gegenüber kommunikativ ruhigzustellen”, schreibt sie in der Zeitschrift “Psychologie Heute” (September-Ausgabe). “Dieser Art von Schlussfolgerungen haftet etwas Beurteilendes und Zuschreibendes an”.

Wer sich so äußere, signalisiere der anderen Person: “Es sind keine weiteren Informationen und Auskünfte gewünscht, sei es auf emotionaler oder sachlicher Ebene.” Dabei könne eine Diskussion darüber, ob und inwiefern jemand betroffen reagiere, zu einem vertieften Austausch führen. Heinzerling ermutigt zu konstruktiven Nachfragen: Denn dann gehe es nicht um Abwehr, sondern um das “Engagement für die Sache, zu der eine Meinung gebildet, eine Haltung entwickelt wurde oder zu der man sich noch in einer forschenden Grundhaltung befindet”.