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Erzbistum Bamberg startet Prozess zur Neuaufstellung der Seelsorge

“Wie wollen wir künftig Kirche sein?” So lautet die Leitfrage für den neuen Entwicklungsprozess des Erzbistums Bamberg. Die Diözese will sich gesellschaftlichen Veränderungen stellen. Dabei geht es auch um Immobilien.

Das Erzbistum Bamberg will sich in der Seelsorge neu aufstellen. Man starte einen umfassenden pastoralen Entwicklungsprozess, teilte das Erzbistum am Mittwoch mit. Unter dem Titel “Entscheiden und Handeln: Für eine Kirche mit Zukunft” solle die Pastoral angesichts rückläufiger Ressourcen und gesellschaftlicher Veränderungen neu ausgerichtet und gestaltet werden. Die Leitfrage laute: “Wie wollen wir künftig Kirche sein?”

Bis Sommer 2027 entwickelten die 35 Seelsorgebereiche im Erzbistum pastorale Strategien. “Dabei sollen kreative Ideen für Kirchorte und Gebäude entstehen – angepasst an die Bedürfnisse und Lebensrealitäten der Menschen vor Ort”, heißt es. Auch gehe es darum, eine Priorisierungsliste für Immobilien aufzustellen.

Zum Auftakt werde Erzbischof Herwig Gössl dafür Ende 2025 “pastorale Orientierungen” vorlegen. “Diese kompakten Entwicklungslinien für die Pastoral im Erzbistum sollen Impulse geben, Räume zum Handeln eröffnen und Chancen zum Experimentieren schaffen. Im Gegensatz zu einem starren Konzept sind sie dynamisch und werden kontinuierlich anhand von Rückmeldungen aus der Praxis weiterentwickelt.”

Jeder Seelsorgebereich wird laut Mitteilung durch ein Team aus haupt- und ehrenamtlich Engagierten begleitet, das ab Januar 2026 eine gezielte Qualifizierung durchläuft. Der Prozess sei offen für die Mitgestaltung, etwa durch Vertreterinnen und Vertreter aus Pfarreien, Jugend, Ordensgemeinschaften, Kommunen, Verbänden sowie aus anderen Konfessionen und gesellschaftlichen Bereichen.

Domkapitular Martin Emge, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge, sagte: “Wir haben jetzt die Chance, Dinge zurückzulassen, die nicht mehr funktionieren, und frei zu werden für unseren eigentlichen Auftrag.” Ziel sei es, nicht den Rückgang zu beklagen, sondern das Positive zu stärken und wachsen zu lassen. Erzbischof Gössl ergänzte: “Gemeinsam können wir eine lebendige und zukunftsfähige Kirche gestalten, die den Herausforderungen unserer Zeit gerecht wird und das Evangelium von den Menschen her neu entdeckt.”