Erzbischof von Athen hegt Bedenken gegen Regenbogen-Familien

Der orthodoxe Erzbischof von Athen und ganz Griechenland, Hieronymos II., hegt Bedenken gegen eine Taufe von Kindern aus Regenbogen-Familien. Wie das Portal orthochristian.com am Freitag berichtete, sprach er sich dafür aus, lieber abzuwarten, bis die Betroffenen älter seien. „Die Kirche sollte darauf warten, dass diese Kinder ein bestimmtes Alter erreichen. Und wenn sie erwachsen werden und getauft werden möchten, werden sie getauft“, so der Geistliche.

Dass Taufen normalerweise in einem frühen Alter stattfänden, liege daran, dass bisher kaum Zweifel an der christlichen Umgebung geherrscht hätten. Mit Blick auf Kinder, die von homosexuellen Paaren großgezogen werden, bemerkte das Kirchenoberhaupt, dass sich „die Dinge ändern“. Die Kirche sei gewiss nicht gegen solche Kinder, aber: „Wir müssen zur Tradition zurückkehren.“

Die Äußerungen von Hieronymos sind Teil einer kontroversen Debatte in Griechenland über die rechtliche Gleichstellung Homosexueller. Die Regierung will in Kürze einen Gesetzentwurf vorlegen, der gleichgeschlechtlichen Paaren die Eheschließung ermöglicht. Umstritten ist diesem Zusammenhang nicht zuletzt die Frage, ob solche Paare durch künstliche Befruchtung Kinder bekommen dürfen.

Die griechisch-orthodoxe Kirche äußerte zuletzt immer wieder Vorbehalte. Überzeugungsarbeit muss die Regierung aber nicht nur in Kirchenkreisen leisten, sondern auch in der Gesellschaft insgesamt. Etwa die Hälfte der Griechinnen und Griechen (49 Prozent) sprachen sich in einer aktuellen Umfrage gegen die Homo-Ehe aus, nur 35 Prozent dafür.