Erzbischof: Staatsvertrag mit Brandenburg hat sich bewährt

Der Staatsvertrag zwischen dem Land und dem Heiligen Stuhl ist 20 Jahre alt. Beim Festakt würdigt Ministerpräsident Woidke die Kirchen als “wichtige Stimme” in der Gesellschaft. Erzbischof Koch lobt das gute Miteinander.

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch und Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) haben ein positive Bilanz der Zusammenarbeit nach 20 Jahren Staatsvertrag gezogen. Bei einem Festakt zum Jubiläum des Konkordats am Dienstag in Potsdam würdigte Koch das gute Miteinander als verlässliche und verbindliche Grundlage “für die Zusammenarbeit von Staat und Kirche in verschiedenen Lebensbereichen im Land Brandenburg”. Es eröffne eine “Perspektive voller Hoffnung für den Dialog der christlichen Ethik mit den Menschen und Gruppierungen im postsäkularen Zeitalter”.

Nach Woidkes Worten tragen die Kirchen zu den großen Debatten unserer Zeit bei. Als Beispiel nannte er die Begleitung des gesellschaftlichen Transformationsprozesses nach dem beschlossenen Ausstieg aus der Braunkohleverstromung. Darüber hinaus seien die Kirchen in lokalen und überregionalen Bündnissen gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit eine “wichtige Stimme”, die gehört und benötigt werde, so der Ministerpräsident. “Die Kirchen stehen für unsere Demokratie ein.”

Am Festakt nahmen der Apostolische Nuntius, Erzbischof Nikola Eterovic, sowie der Berliner Erzbischof und der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt teil. Zu Gast waren auch Kulturministerin Manja Schüle (SPD) und Landesjustizministerin Susanne Hoffmann (CDU).

Der Staatsvertrag zwischen dem Land Brandenburg und dem Heiligen Stuhl wurde am 12. November 2003 durch den damaligen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck (SPD) und dem Apostolischen Nuntius in Deutschland, Giovanni Lajolo, in der Staatskanzlei unterzeichnet. Das Konkordat trat nach Ratifizierung durch den Landtag und den Heiligen Stuhl am 27. Mai 2004 in Kraft.

In Brandenburg leben rund 76.308 Katholikinnen und Katholiken, das sind knapp drei Prozent der Brandenburgerinnen und Brandenburger.