Erzbischof Koch warnt vor Ausgrenzung und Vertreibungskonzepten
In Erinnerung an die NS-Vergangenheit ruft Berlins katholischer Erzbischof Heiner Koch zum engagierten Eintreten gegen Ausgrenzung und rechtsextremes Gedankengut auf. „Bei Gesprächen im Familien- und Bekanntenkreis – an unserer Arbeitsstelle – in unserer Gemeinde – im öffentlichen Raum sollten wir unseren Widerstand gegen unmenschliches Denken unmissverständlich deutlich machen“, sagte Koch zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am Samstag im RBB-Radio.
„Das menschenverachtende NS-Regime wollte alles auslöschen, das nicht in sein Weltbild passte“, sagte Koch. Vor diesem Hintergrund mache es ihn fassungslos, dass die sogenannte Neue Rechte jetzt wieder Konzepte zur massenweisen Abschiebung von Menschen mit Migrationshintergrund entwickele und dies zynisch als „Remigration“ bezeichne.
Jüdinnen und Juden in Berlin sprächen heute wieder davon, dass sie sich nicht mehr sicher fühlten. „Manche sitzen bereits auf gepackten Koffern – umgeben von hasserfüllten Parolen auf unseren Straßen, die die Schuld für das brutale Massaker der Hamas bei den Juden selbst sehen. Wir müssen uns dieser Entwicklung entschlossen entgegenstellen“, so Koch.