Erzbischof Koch begrüßt Vatikan-Ja zur Segnung Homosexueller

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hat die vom Vatikan veröffentlichte Erlaubnis für Segnungen homosexueller und wiederverheirateter Paare begrüßt. „Die Erklärung nimmt die pastorale Situation ernst, sie spiegelt die Überlegungen und Bedenken von Seelsorgern wider. Sie gibt eine kirchenrechtliche Sicherheit, ohne ein juristisch-technisches Schreiben zu sein“, erklärte er am Dienstag in Berlin. Das Papier sei in seinem Ton und in seiner Abwägung ein Schreiben, das bestehende innerkirchliche Gräben nicht vertiefe, sondern eine Annäherung ermögliche.

Koch hatte bereits im August erklärt, er stelle es seinen hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorgern frei, homosexuelle Paaren zu segnen. Er werde dagegen nicht disziplinarisch vorgehen, wenn sie solche Paare in besonderen persönlichen Situationen aus seelsorgerischen Gründen segneten. Er selbst werde als Erzbischof erst dann homosexuelle Paare segnen, wenn der Vatikan eine solche Segnung offiziell für die katholische Kirche erlaube. Einer Segnung vorangehen soll laut Koch jeweils ein Gespräch mit dem Paar zur Gewissensbildung und -entscheidung.

Koch reagierte damals auf einen Beschluss des Synodalen Wegs zur Zukunft der Kirche in Deutschland. Die Teilnehmenden des Reformprozesses hatten mehrheitlich für die Möglichkeit von Segensfeiern für homosexuelle Paare gestimmt; auch Koch votierte bei der Abstimmung dafür.