Erzbischof Burger: Verfassung verteidigen, Würde achten

Gegen den Hass und für das Menschsein: Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger wirbt für gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Würde des Menschen – ab dem Augenblick der Zeugung.

Zum Jubiläum 75 Jahre Grundgesetz hat der Freiburger Erzbischof Stephan Burger zu Engagement für Demokratie und gegen Extremismus aufgerufen. “Niemand darf schweigen, wenn Parteien oder Gruppierungen heute Grundzüge unseres demokratischen, freiheitlichen Rechtsstaates in Frage stellen wollen”, sagte Burger am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Er wandte sich gegen Vorstellungen einer Remigration, gegen völkisches Gedankengut und gegen Rassismus.

Burger kritisierte zugleich die Debatte um eine gesetzliche Neuregelung des Schwangerschaftsabbruch. Es dürfe keine abgestufte Menschenwürde für Embryonen geben. “Die Würde des Menschen muss uneingeschränkt gelten: vom Moment der Empfängnis an bis zum Tod.” Wenn eine Neuregelung hier Türen öffne, dann könne das Folgen für das gesamte gesellschaftliche Miteinander haben, warnte der Bischof. “Wer maßt sich an, Menschsein zu definieren? Wo ist die Grenze, wenn wir einem Embryo die Würde absprechen? Was ist dann mit Menschen, die vielleicht nicht mehr produktiv für die Gesellschaft sind? Oder alt und gebrechlich und nur noch eine Belastung?”, fragte Burger.