Erzbischof: Auch 2024 keine Beschlüsse zur Kirchenlehre

Der litauische Erzbischof Gintaras Grusas erwartet vorerst keine Beschlüsse der Weltsynode zur Änderung der Kirchenlehre. Vor Journalisten sagte er am Freitag im Vatikan auf die Frage, ob es zur Frauenweihe oder zur Homosexualität Beschlüsse der Weltsynode geben werde: „Unser Thema ist die Synodalität an sich, das ist es auch, was der Papst wollte. Zu speziellen Fragen wird es nach meiner Meinung keine Beschlüsse geben, weder jetzt noch in der Phase bis 2024. Ich bin nicht mal sicher, ob wir sie 2024 haben werden.“ Der in den USA geborene und aufgewachsene Grusas ist Vorsitzender des Rats der europäischen Bischofskonferenzen CCEE.

Weiter sagte Grusas: „Wenn wir als Kirche synodaler werden, dann hat die Synode schon ihre Früchte gebracht.“ Grusas räumte ein, dass die strittigen Fragen „nicht verschwinden werden. Sie gehören zum Leben der Kirche. Aber die Synode will nicht über Fragen der kirchlichen Lehre entscheiden.“ Aus seinen Gesprächen mit dem Synodensekretariat habe er den Eindruck, dass man auch dort den Prozess für wichtiger halte als inhaltliche Beschlüsse. Von dort werde es nach seiner Einschätzung auch für 2024 keine inhaltlichen Vorgaben geben.

Unterdessen scheint in der Synode der Wunsch nach einer Veränderung kirchenrechtlicher Bestimmungen lauter zu werden. Teilnehmer berichteten am Freitag, diese Forderung sei ebenso erhoben worden wie die nach einer „Abschaffung anachronistischer Titel in der Kirche“. Auch sei vorgeschlagen worden, bereits existierende synodale Beratungsstrukturen in der Kirche weiter zu stärken und die Macht der Bischöfe zu begrenzen.