Erwerbslosenparlament MV beschäftigt sich mit Bürgergeld
Der Erwerbslosenbeirat in Mecklenburg-Vorpommern fordert von der Landesregierung, Landesgelder bereitzustellen, um Angebote für die etwa 24.000 Langzeitarbeitslosen im Land zu unterstützen. Dies sei auch notwendig, weil Mittel in den Jobcentern gekürzt würden, sagte Ariane Kroß vom Sprecherrat des Erwerbslosenbeirates am Dienstag in Schwerin. Gemeinnützige Arbeit sei ein sehr guter Weg, damit Langzeitarbeitslose wieder in Arbeit kommen und sich ins Gemeinwesen einbringen. Neben der Arbeit benötigten sie auch Hilfe durch Coaches und Sozialpädagogen.
Es gebe durchaus Menschen, die sich mit dem Bürgergeld eingerichtet hätten und ganz gut damit lebten, sagte Kroß. Viele Langzeitarbeitslose trauten sich eine Arbeit aber nicht mehr zu. Man müsse deshalb überlegen, wie man ihnen Mut und entsprechende Angebote machen könne. Angesichts fehlender Arbeitskräfte könne die Gesellschaft Langzeitarbeitslosigkeit nicht zulassen. Es sollte regional geklärt werden, wo gemeinnützige Arbeit gewollt und nützlich ist.
Mit dem Thema Bürgergeld will sich am Freitag (17. November) im Schweriner Landtag auch das 24. Erwerbslosenparlament Mecklenburg-Vorpommern befassen, zu dem etwa 100 Teilnehmende erwartet werden. Unter dem Motto „Überleben mit Bürgergeld“ sind unter anderem ein Impulsvortrag und eine Podiumsdiskussion geplant, wie der Erwerbslosenbeirat MV informierte. Vorgestellt werden sollen auch die Ergebnisse einer Befragung von Bürgergeld-Empfängern. Verabschiedet werden sollen sozialpolitische Forderungen, die im Anschluss an die Landespolitik übergeben werden sollen.
Der Erwerbslosenbeirat versteht sich nach eigenen Angaben als ein freiwilliges Netzwerk von Vereinen, Verbänden und betroffenen Privatpersonen, die die Interessen von Erwerbslosen vertreten. Er vereint mehr als 30 Vereine, Verbände und Gewerkschaften. Diese setzen sich für die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit und der mit ihr verbundenen Ausgrenzung der Betroffenen ein.