Erstmals vier Nonnen am Himmel
Dass Ordensfrauen nach einem Leben in Gebet und Arbeit in den Himmel kommen, ist wenig überraschend. Aber dass die Wissenschaft Planeten nach ihnen benennt, ist neu. Vier von ihnen ziehen jetzt im All ihre Kreise.
Erstmals tragen vier Himmelskörper offiziell die Namen von katholischen Ordensfrauen. Wie die zuständige Fachabteilung der Internationalen Astronomen-Vereinigung IAU in der Septemberausgabe ihrer regelmäßigen Mitteilungen bekanntgab, wurden jüngst die Himmelsobjekte mit den Ordnungsnummern 709193 und 714305 nach italienischen Ordensschwestern benannt.
Der erste der beiden Kleinplaneten erhielt den Namen Concettafinardi. Namens-Patin ist die 1975 verstorbene Schwester Concetta Lucia Finardi. Bis 1921 war sie zusammen mit drei anderen Ordensfrauen an einer damals noch ohne Computer erstellten Auflistung von mehreren hunderttausend Himmelskörpern beteiligt.
Der zweite Himmelskörper, entdeckt am 27. September 2011, erhielt den Namen Panceri – in Anlehnung an die 1982 verstorbene Ordensfrau Luigia Carmelita Jacinta Panceri. Auch sie war vor mehr als 100 Jahren an der mühsamen Sterne-Katalogisierung beteiligt.
Mit den beiden Benennungen sind nun alle vier Ordensfrauen am Himmel verewigt, die zwischen 1910 und 1921 an der Auflistung von Himmelskörpern beteilig waren. Bereits im Juni 2024 waren zwei derartige Benennungen bekanntgegeben worden: Sie betrafen den Kleinplaneten 627981, der nun den Nachnamen von Schwester Emilia Anna Ponzoni (1883 – 1950) trägt, und den Himmelskörper 634659, benannt nach Schwester Regina Maria Colombo (1885 – 1953).
Die nach den vier Ordensfrauen benannten Asteroiden wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten von Forschern der vatikanischen Sternwarte auf dem Mount Graham in Arizona entdeckt. Derzeit zählt die in Paris ansässige IAU fast 25.000 nach Menschen benannte kleinere Himmelskörper.