Erstmals Transperson in den USA hingerichtet

Die Geschworenen konnten sich bei McLaughlins Prozess nicht auf eine Strafe einigen. In einem solchen Fall fällt in Missouri der Richter das Urteil, und dieser entschied auf Tod.

In den USA ist erstmal eine Transperson hingerichtet worden (Symbolbild)
In den USA ist erstmal eine Transperson hingerichtet worden (Symbolbild)Imago / UPI Photo

In den USA ist erstmals eine Transperson hingerichtet worden. Die 49-jährige Amber McLaughlin wurde laut Medienberichten am Dienstag im Gefängnis von Bonne Terre im Bundesstaat Missouri per Giftspritze getötet. Dem Todesurteil zufolge hat die Verurteilte, damals als Scott McLaughlin, im Jahr 2003 ihre Ex-Partnerin namens Beverly Guenther vergewaltigt und erstochen. McLaughlin sei gewalttätig und kriminell, erklärte der Gouverneur von Missouri, Mike Parson, beim Ablehnen des Gnadengesuches.

Im Gesuch hatte McLaughlins Anwalt geltend gemacht, eine Misshandlung im Kindesalter und ihre leichte geistige Behinderung seien beim Urteil nicht mildernd zur Sprache gekommen. Zwei Kongressabgeordnete von Missouri, Cori Bush und Emanuel Cleaver, hatten sich für McLaughlin eingesetzt. Wegen ihrer Kindheit und ihrer Auseinandersetzung mit ihrer Identität habe McLaughlin Suizidversuche begangen.

Als besonders kontrovers galt, dass sich die Geschworenen bei McLaughlins Prozess nicht auf eine Strafe einigen konnten. In einem solchen Fall fällt in Missouri der Richter das Urteil, und dieser entschied auf Tod. McLaughlins Exekution war in den USA die erste Hinrichtung des Jahres 2023. Vergangenes Jahr töteten US-Henker 18 Menschen, zwei davon in Missouri. Seit 1976 sind in den USA achtzehn Frauen hingerichtet worden.