Erstmals telefonische Führung durch Stadtmuseum Simeonstift Trier

Das Stadtmuseum Simeonstift Trier lädt am 16. Februar zu einer telefonischen Führung durch die Ausstellung „Tell me more – Bilder erzählen Geschichten“ ein. Das Angebot richte sich an blinde oder sehbehinderte Menschen, solche, die nicht mobil seien, im Pflegeheim lebten oder sich nicht gut in Gruppen aufhalten könnten, erklärte das Museum am Montag. Die Führung dauere eine Stunde und werde von einer moderierenden Person geleitet, während ein Guide aus dem Museum durch die Ausstellung führe. Die Teilnehmenden seien stumm gestellt, würden aber für Fragen und Austausch freigeschaltet.

In der bis zum 2. Juni laufenden Ausstellung geht es um das Erzählen von Geschichten über Bilder. Präsentiert werden 100 Gemälde von der Antike bis heute. Dazu zählen laut Museum Genredarstellungen und Porträts, Landschaften und Stillleben, Historiengemälde und religiöse Kunst sowie Darstellungen von Schlüsselmomenten der Trierer Stadtgeschichte. Die Präsentation ende mit digitaler Malerei, Performance und Installation. Die Schau „schärft in einer bilderreichen Gegenwart den Blick für Details und lädt zum genauen Hinschauen ein“, erklärte das Museum.

Für die telefonische Führung hat sich das Stadtmuseum den Angaben zufolge „Bei Anruf Kultur“ angeschlossen. Während der Corona-Pandemie im Jahr 2021 hätten der Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg sowie das Büro Grauwert für Inklusion und demografiefeste Lösungen mit einigen Museen in Hamburg das Projekt gestartet. „Dank Unterstützung durch die Aktion Mensch wird das Angebot bis 2026 im deutschsprachigen Raum ausgebaut und als inklusives und barrierefreies Vermittlungsformat weiterentwickelt und etabliert“, erklärte das Museum.

„Der Abbau von Barrieren ist der Kern unserer Arbeit“, sagte die Leiterin der Abteilung Kulturelle Bildung im Stadtmuseum Simeonstift, Dorothée Henschel. „Seit Jahren entwickeln wir gemeinsam mit Betroffenen Angebote für alle Zielgruppen – von Blinden bis zu Demenzerkrankten.“ Mit „Bei Anruf Kultur“ könne nun eine „noch größere Zielgruppe“ erreicht werden.