Forscher der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg haben erstmals den Rohstoffbedarf berechnet, der besteht, um die weltweite Armut zu bekämpfen. Demnach würden pro Person und Jahr im Mittel etwa sechs Tonnen Rohstoffe benötigt, teilte die Universität am Mittwoch mit.
Dieser Wert falle klein aus, wenn man ihn mit dem Ressourcenverbrauch in wohlhabenden Ländern vergleiche, sagte Johan Andrés Vélez-Henao, Erstautor der Studie. In Deutschland liege er bei durchschnittlich 72 Tonnen und in den USA bei 85 Tonnen pro Person und Jahr. „Eine geringe Umverteilung könnte also schon viel bewirken“, so der Wissenschaftler.
Die Forscher zeigten zudem, dass sich der Material-Fußabdruck von sechs auf drei Tonnen pro Jahr halbieren lasse, wenn eine Person in einem größtenteils aus Holz gebauten Mehrfamilienhaus lebt, sich vegan ernährt und auf Kartoffeln als Grundnahrungsmittel zurückgreift, ihre private Automobil-Nutzung reduziert und kurze Strecken zu Fuß zurücklegt. Auf der anderen Seite könne sich der Fußabdruck auf bis zu 14 Tonnen pro Jahr mehr als verdoppeln, wenn man in einem Hochhaus aus Beton lebt, sich von Fleisch und Reis ernährt und zur Fortbewegung ein Elektroauto nutzt. (2312/27.09.2023)