Erstes Projekt zur Wiederansiedlung von Feldhamstern in Niedersachsen
Zum ersten Mal wurden in Niedersachsen Feldhamster wiederangesiedelt. In Reinshof südlich von Göttingen seien 24 Tiere auf einer vorbereiteten Fläche zunächst noch unter großen Schutzkäfigen ausgesetzt worden, teilte die Heinz-Sielmann-Stiftung am Mittwoch mit, die die Ansiedelung finanziell unterstützt. Das Projekt des Vereins AG Feldhamsterschutz Niedersachsen bilde den Auftakt einer langfristigen Wiederansiedlungsaktion für die vom Aussterben bedrohten Tiere.
Die Tiere erhalten zum Start vorgebohrte Löcher im Boden, Einstreu in die Baue, Wasserschüsseln und Gemüse. Ein Elektrozaun und durchgängige Überwachung mit Wildkameras schützen den Angaben zufolge die Fläche und ihre neuen Bewohner. In den kommenden zwei Jahren sollen dort regelmäßig weitere Tiere ausgesetzt werden. Ziel sei es, eine sich selbst erhaltende Population von Feldhamstern in dem Gebiet zu schaffen. Langfristig sollen auch auf einer zweiten Fläche im Landkreis Göttingen Tiere ausgewildert werden.
Feldhamster leisten durch ihre Aktivitäten wichtige Bodenarbeiten, außerdem dienen sie Greifvögeln und anderen heimischen Raubtieren als Beute. Sie sind auf flache Ackerlandschaften mit guten, tiefgründigen Böden und ein reiches Angebot an Früchten und Körnern angewiesen. Weil sie früher den landwirtschaftlichen Ertrag eines Ackers stark mindern konnten, galten sie lange als Schädlinge und wurden entsprechend bekämpft. Heute genießt der Feldhamster einen besonderen Schutzstatus.