Erstes NSU-Dokumentationszentrum in Chemnitz wird realisiert
Zehn Menschen hat die rechte Terrorgruppe NSU ermordet. Zur Aufarbeitung der Verbrechen und zur Erinnerung an die Opfer ist ein Dokumentationszentrum geplant. In Chemnitz wird nun ein erstes Pilotvorhaben umgesetzt.
In Chemnitz wird ab September ein erstes Dokumentationszentrum zu den Verbrechen der rechtsterroristischen Gruppe NSU eingerichtet. Der sogenannte Nationalsozialistische Untergrund (NSU) hatte zwischen den Jahren 2000 und 2007 zehn Menschen aus rassistischen und rechtsextremistischen Gründen ermordet. Das in Chemnitz geplante Zentrum gilt als Pilotprojekt für ein vom Bund vorgesehenes Dokumentationszentrum zu den Verbrechen des NSU. Am 1. September startet offiziell die Realisierungsphase.
Das Vorhaben in Chemnitz wird im Rahmen des Jahres als europäische Kulturhauptstadt 2025 von den Vereinen Initiative Offene Gesellschaft, RAA Sachsen und ASA-FF umgesetzt. Der Bund und der Freistaat Sachsen unterstützen das Projekt mit insgesamt vier Millionen Euro.
“Das Chemnitzer Pilot-Dokumentationszentrum ist ein wichtiger Schritt zur Aufarbeitung des NSU-Komplexes und zur Stärkung unserer Erinnerungskultur”, sagte Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne). Es biete Raum für Bildung, Forschung und Reflexion und trage dazu bei, “die Geschichten der Opfer und der Betroffenen dieser rassistischen und rechtsextremistischen Mord- und Terrorserie sichtbar zu machen und angemessen zu erinnern”.