Bei der Syndode der Evangelischen Landeskirche Anhalts ist der erste Wahlgang zur Bestimmung eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin des scheidenden Kirchenpräsidenten Joachim Liebig gescheitert. Von den 41 Synodalen stimmten am Samstag in Dessau-Rosslau zwölf für Georg Neugebauer und elf für Birgit Neumann-Becker. 15 Stimmen waren ungültig. Drei Synodale gaben keine Stimme ab. Mindestens 21 Stimmen wären für eine erfolgreiche Wahl nötig gewesen.
Im zweiten Wahlgang ist erneut eine Mehrheit von 21 Stimmen erforderlich. Wird diese Stimmenzahl erneut nicht erreicht, scheidet die Kandidatin oder der Kandidat mit der geringeren Stimmenzahl aus. Im dritten Wahlgang muss der verbliebene Kandidat ebenfalls eine Mehrheit von mindestens 21 Stimmen erhalten, ansonsten gilt die Wahl als gescheitert.
Die zweitätige Sondersitzung der Synode, des obersten Kirchenparlaments, hatte am Freitag mit einer Andacht begonnen. Der scheidende Kirchenpräsident Liebig wird am 1. März kommenden Jahres 66 Jahre alt und geht damit in den Ruhestand.
Die Kirchenpräsidentin oder der Kirchenpräsident ist Leitender Geistlicher und vertritt die Landeskirche in der Öffentlichkeit. Gewählt wird der Kirchenpräsident für eine Amtszeit von sechs Jahren. Eine Wiederwahl ist möglich.