Erster Raum im Garnisonkirchturm wird eröffnet

In dem wiederaufgebauten Turm der Potsdamer Garnisonkirche wird am Ostermontag die Kapelle eingeweiht. Geplant ist ein Gottesdienst. Es gab lange teils erbitterten Streit über den Wiederaufbau.

Wiederaufbau des Potsdamer Garnisonkirchturms (Archivfoto von 2022)
Wiederaufbau des Potsdamer Garnisonkirchturms (Archivfoto von 2022)Imago / epd

Die Kapelle im neuen Potsdamer Garnisonkirchturm wird am Ostermontag eröffnet. Mit der Indienstnahme und Widmung der Nagelkreuzkapelle im Erdgeschoss werde der erste Raum im neuen Turm zur Nutzung freigegeben, teilte die Garnisonkirchenstiftung in Potsdam mit. Zu einem Gottesdienst zur Eröffnung der Kapelle wird auch der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, erwartet.

Die Bauarbeiten für den Kirchturm laufen seit Herbst 2017. Der inzwischen fast 60 Meter hohe Turm soll voraussichtlich im Sommer eröffnet werden. Das Datum steht noch nicht fest. Die vollständige Fertigstellung des insgesamt knapp 90 Meter hohen Bauwerks ist bis Ende 2025 geplant.

Umstrittenes Bauprojekt kostet 41 Millionen Euro

Die evangelische Kirche will den neuen Garnisonkirchturm als Kultur-, Erinnerungs- und Lernort mit einer Ausstellung, Bildungsprogrammen, Diskussionen, Gottesdiensten und Konzerten nutzen. Das rund 41 Millionen Euro teure Bauprojekt wird zu mehr als der Hälfte aus Bundesmitteln finanziert. Die evangelische Kirche steuert rund fünf Millionen Euro Kredite bei.

Die historische Potsdamer Garnisonkirche wurde im 18. Jahrhundert errichtet und im April 1945 bei einem Luftangriff weitgehend zerstört. Ein Raum im Turm wurde danach längere Zeit weiter als Kapelle genutzt. In der DDR wurde die Ruine des Barockbaus 1968 abgerissen, der Turm wurde gesprengt. Die Gemeinde erhielt eine Entschädigung. Weil die historische preußische Militärkirche auch als Ort antidemokratischer Kräfte galt, gab es lange teils erbitterten Streit über den Wiederaufbau.