Erste Glaubenskonferenz „Mehr“ nach Corona – 11.000 Besucher

Zum ersten Mal seit Pandemie-Beginn gibt es in Augsburg wieder eine „Mehr“-Konferenz. Das Christen-Festival, hinter dem der katholische Theologe Johannes Hartl steht, bietet ein buntes Programm – und prominente Gäste.

In der Augsburger Messe hat am Donnerstagabend die erste Christen-Konferenz „Mehr“ seit Corona-Beginn begonnen. Die ökumenische Zusammenkunft geht bis Sonntag. Die Veranstalter rechnen mit knapp 11.000 Besuchern. Unter dem Motto „God is here“ („Gott ist hier“) gibt es religiös motivierte Vorträge, Musik, Speeddating und eine Messe mit rund 160 Ausstellern.

Hinter der „Mehr“ steht das Augsburger Gebetshaus unter Leitung des katholischen Theologen Johannes Hartl. Als Gäste angekündigt sind etwa Wiens Kardinal Christoph Schönborn, Augsburgs Bischof Bertram Meier und Kira Geiss, Miss Germany 2023 und angehende evangelische Religionspädagogin.

Die Organisatoren informierten bei der Auftakt-Pressekonferenz über Pläne für ein weiteres Projekt. Vom 3. bis 6. Januar 2025 solle es ebenfalls in der Augsburger Messe ein christliches Jugendfestival unter dem Titel „Zimzum“ geben. Dieses finde in Kooperation mit der ökumenischen Missionsbewegung „Campus für Christus“ statt. Das „Zimzum“ war bereits für 2021 geplant gewesen, musste aber pandemiebedingt abgesagt werden.

Zudem hieß es, das Gebetshaus werde ab 1. Februar via Youtube einen kontinuierlichen Livestream aus seinem Gebetsraum anbieten, „um Hoffnung zu verbreiten“. In dem Gebetsraum wird von sich abwechselnden Gläubigen seit zwölf Jahren ununterbrochen gebetet.

Johannes Hartl ergänzte, warum man in Sachen „Mehr“ fortan nicht mehr von Konferenz oder Kongress, sondern von Festival spreche. Die „Mehr“ sei mehr als Bühnengeschehen, dazu passe das Wort Festival besser, es klinge nicht so bieder.

Die bisher letzte „Mehr“ gab es 2020. Dazu kamen rund 12.000 Menschen. Das Format fand erstmals 2008 statt, damals mit etwa 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Bis 2018 gab es jährlich eine „Mehr“-Ausgabe. 2019 pausierte die Konferenz, um, so Hartl, die „Glaubens- und Gemeinschaftserlebnisse verarbeiten“ zu können. In der Folge war ein Zwei-Jahres-Rhythmus angedacht, dann aber kam Corona. Die nächste „Mehr“ soll nun 2026 stattfinden.

Im Januar 2023 veranstaltete das Gebetshaus eine „Weniger“, eine wegen der Pandemie im Vergleich zur „Mehr“ stark verkleinerte Glaubenskonferenz mit rund 4.000 Besucherinnen und Besuchern. Im Juni 2023 lud Hartl zudem zum „Eden-Fest“ in den Augsburger Kongress am Park. Die interdisziplinäre „Konferenz für eine menschliche Zukunft“ zählte rund 900 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Das Gebetshaus Augsburg versteht sich als „ökumenische Initiative, die es sich zum Ziel macht, den christlichen Glauben auf zeitgemäße Weise erfahrbar zu machen“.