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Erste Erkenntnisse zu rechtsradikaler Musik auf Weihnachtsmarkt

Die Ermittlungen der Polizei zum mutmaßlichen Abspielen rechtsradikaler Musik auf einem Weihnachtsmarkt in Otterndorf am vergangenen Wochenende haben erste Erkenntnisse ergeben. Demnach wurde der „Sternenmarkt“ aus einer zentralen Anlage „nachweislich am Freitag mit Rechtsrock beschallt“, sagte ein Sprecher der Polizeiinspektion Cuxhaven am Mittwoch auf Nachfrage des epd. Das ergebe sich aus mehreren, von der Veranstaltung angefertigten Videos.

Die niedersächsische Stadt, die einen externen Dienstleister mit der musikalischen Untermalung des Marktes beauftragt hatte, habe daraufhin sofort reagiert. Der verwendete USB-Stick sei abgezogen und die Musikbeschallung komplett untersagt worden. Wer die Musik abgespielt habe, sei noch nicht geklärt, sagte der Sprecher. Der beauftragte Dienstleister werde noch von der Polizei befragt.

Ob dennoch, wie von einigen Zeugen berichtet, auch am Samstag und Sonntag rechtsradikale Musik zu hören gewesen sei, müsse noch geklärt werden. Möglicherweise sei diese von einem Besucher des Weihnachtsmarktes über dessen eigene Lautsprecherbox abgespielt worden.

Bei der verbotenen Musik handelte es sich den Angaben zufolge unter anderem um Stücke der als kriminelle Vereinigung verurteilten Band „Landser“. Zudem sei Musik einer Band zu hören gewesen, die bekannte Volkslieder unter anderem mit volksverhetzenden und antisemitischen Texten umdichte. Der Staatsschutz ermittle wegen Verstoßes gegen das Jugendschutzgesetz und wegen Volksverhetzung.