Ein duftendes, frisch gebackenes Brot aus dem Ofen holen? Oder ein kühles Bier trinken? Das könnte künftig gar nicht so leicht sein. Denn die Qualität des Getreides verschlechtert sich.
Getreide aus Deutschland eignet sich nach Einschätzung von Agrarverbänden immer seltener zum Brotbacken oder als Braugerste. Grund dafür ist das wechselhafte Wetter: Trockenheit im Frühjahr und viel Regen im Sommer. Zwar sei die Erntemenge gut bis durchschnittlich, sagte Martin Courbier, Geschäftsführer von Der Agrarhandel – Bundesverband Agrarhandel und Verein der Getreidehändler der Hamburger Börse, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Dienstag). “Der Selbstversorgungsgrad Deutschlands in Sachen Getreide ist in den letzten Jahren rückläufig.”
Selbst durchschnittliche Ernten seien keine Selbstverständlichkeit mehr, so Courbier weiter. Auch setze sich Trend der letzten Jahre zu klimatisch bedingten starken regionalen Unterschieden fort, “so dass es schwierig ist, allgemeingültige Aussagen zu treffen”.
Von einer Verschlechterung der Qualität ist auch die ökologische Landwirtschaft betroffen. In Regionen mit zuletzt häufigen Niederschlägen habe sich die Backfähigkeit des Getreides zum Teil verschlechtert, sagte Peter Röhrig, Vorstandsmitglied des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft. Andernorts sei allerdings eine verbesserte Qualität zu erwarten. Die Situation sei regional unterschiedlich. Zahlen würden zwar noch nicht vorliegen. “Insgesamt dürften Erträge gegenüber dem letzten Jahr gestiegen sein”, so Röhring.