Die saarländische Landesvertretung des Verbands der Ersatzkassen fordert „dringend eine umfassende Strukturreform in der Pflegeversicherung“. Zum Jahresbeginn 2024 hätten sich im Vergleich zu 2023 die Eigenanteile von Pflegebedürftigen in der stationären Pflege im Saarland um 369 Euro auf durchschnittlich 3.216 Euro erhöht, sagte der Leiter der Landesvertretung, Martin Schneider, am Donnerstag in Saarbrücken. „Wir sehen diese Entwicklung weiterhin mit großer Sorge.“ Sie bringe viele Pflegebedürftige nach wie vor an die Grenze ihrer finanziellen Belastbarkeit.
Gründe für die Kostensteigerungen sind laut Ersatzkassen unter anderem die gestiegenen Tariflöhne in der Pflege und die wachsenden Lebenshaltungs- und Energiekosten. Bei der Eigenbeteiligung von durchschnittlich 3.216 Euro sind noch nicht die Zuschläge der Pflegekassen berücksichtigt. So sinkt der Wert etwa bei einem Aufenthalt von bis zu zwölf Monaten auf 2.981 Euro. Der Zuschlag der Pflegekassen beziehe sich aber nur auf pflegebedingte Aufwendungen, nicht auf sonstige Kostensteigerungen in den Bereichen Investition und Unterkunft sowie Verpflegung, hieß es. Die Pflegekassen übernähmen seit Januar 2022 je nach Verweildauer in der Pflegeeinrichtung zwischen fünf und 70 Prozent der pflegebedingten Eigenanteile.
Der Leiter der saarländischen Landesvertretung der Ersatzkassen appellierte auch an die Bundesländer, „endlich die Investitionskosten für die Pflegeeinrichtungen zu übernehmen“. „Allein das würde die Pflegebedürftigen im Saarland um durchschnittlich 517 Euro pro Monat entlasten“, sagte Schneider.