Erneuter Streik beim NDR geplant

Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten des Norddeutschen Rundfunks (NDR) für Dienstag (11. Juni) erneut zum Streik aufgerufen. Die Kolleginnen und Kollegen sollen von 11 Uhr bis zum frühen Mittwoch um 1.30 Uhr ihre Arbeit niederlegen, wie die Gewerkschaft auf Anfrage am Montag mitteilte. Der Streik ist zeitgleich zur 5. Runde der Tarifverhandlungen geplant. Aufgrund der großen Unzufriedenheit der Beschäftigten rechnet ver.di nach eigenen Angaben mit einer großen Streikbeteiligung.

Der bisherige Entgelttarifvertrag war Anfang dieses Jahres ausgelaufen. Die Gewerkschaft fordert für die 4.400 festen und freien Beschäftigten 10,5 Prozent mehr Gehalt oder Honorar, der NDR lehnt dies ab und möchte ansonsten die laufenden Verhandlungen nicht weiter kommentieren, hieß es.

Laut Gewerkschaft bietet NDR-Intendant Joachim Knuth eine Anhebung der Entgelte um 2,25 Prozent in 2024. Eine weitere Steigerung um 2,46 Prozent im nächsten Jahr wolle er davon abhängig machen, ob die anstehende Erhöhung des Rundfunkbeitrags umgesetzt werde. Seit Mai 2021 habe es für die NDR-Beschäftigten lediglich eine Steigerung um vier Prozent gegeben, während die Verbraucherpreise seither um 16,2 Prozent gestiegen seien, kritisierte die Gewerkschaft.

Erst am vergangenen Freitagabend (7. Juni) waren beim NDR wegen eines Streiks von 60 Beschäftigten die „NDR Talk Show“ und die Talksendung „DAS!“ kurzfristig ausgefallen. „Die Leitung des NDR hat sich in der Entgeltfrage in vier Verhandlungsrunde überhaupt nicht bewegt und zwingt die Beschäftigten so dazu, ein deutliches Zeichen zu setzen“, sagte Stephanie Steffen, Vorsitzende des ver.di-Senderverbands im NDR zum vergangenen Streik.