Der NDR-Rundfunkrat wählt am Freitag erneut einen Intendanten. Mit Hendrik Lünenborg steht ein erfahrener NDR-Mann zur Wahl. Nach dem Scheitern der externen Kandidatin Harzer-Kux dürfte der “Stallgeruch” diesmal stimmen.
Der Rundfunkrat des Norddeutsche Rundfunks (NDR) tritt am Freitag erneut zur Intendantenwahl zusammen. Der Verwaltungsrat des Senders schlägt dem Gremium den Direktor des NDR-Landesfunkhauses Hamburg, Hendrik Lüneborg, als Nachfolger für den scheidenden Intendanten Joachim Knuth vor.
Lüneborg (53) leitet seit 2023 das Landesfunkhaus am NDR-Hauptsitz, vorher war er unter anderem Programmchef der Hörfunkwelle NDR 90,3 und viele Jahre lang Leiter der Intendanz der öffentlichen-rechtlichen Anstalt. Der NDR-Staatsvertrag sieht vor, dass deren Verwaltungsrat das alleinige Vorschlagsrecht hat. Zunächst hatte das Gremium die bisherige Bertelsmann-Managerin Sandra Harzer-Kux als Favoritin ins Rennen geschickt. Sie erreichte bei der Wahl Anfang April aber nicht die vorgeschriebene Zwei-Drittel-Mehrheit. Die NDR-Regularien lassen keinen erneuten Wahlversuch mit demselben Kandidaten zu.
Harzer-Kux war nach einer teils öffentlich geäußerten Kritik aus dem Rundfunkrat auch am mangelnden “Stallgeruch” und fehlender Erfahrung im öffentlich-rechtlichen System gescheitert. Mit Lünenborg tritt nun ein NDR-Kandidat an, der bereits seit seinem Volontariat beim NDR arbeitet.
Die Wahl beim NDR wurde nötig, weil der amtierende Intendant, Joachim Knuth, seinen eigentlich noch bis Jahresende laufenden Vertrag verkürzt. Knuth ist seit 2020 NDR-Intendant, von 2008 bis 2020 war er Hörfunkdirektor der ARD-Mehrländeranstalt. Sollte Lünenborg in der Sitzung am Freitag gewählt werden, könnte er das Amt Anfang September übernehmen.