Rund 25.000 Menschen demonstrieren in Bielefeld gegen Rechts

In der Region Ostwestfalen gehen die Proteste gegen Rechtsextremismus und für Demokratie weiter. Nach Demonstrationen am Wochenende in den Kreisen Gütersloh und Paderborn gingen am Dienstagabend in Bielefeld nach Veranstalterangaben mehr als 25.000 Bürgerinnen und Bürger auf die Straße. Die Polizei schätzte die Zahl zwischenzeitlich auf bis zu 30.000.

„Von Bielefeld geht heute ein starkes Zeichen aus für ein gleichberechtigtes, solidarisches Miteinander, gegen Rassismus und jede Form von Diskriminierung“, sagte der Bielefelder Oberbürgermeister Pit Clausen (SPD). Er rief dazu auf, auch im Alltag entschieden gegen Rassismus und Hass gegen Minderheiten entgegenzutreten. „Es ist wichtig, Solidarität zu leben und rassistischen Stimmen zu begegnen an jedem Tag.“

Clausen erinnerte in seiner Rede an die Machtübernahme der Nationalsozialisten vor 91 Jahre. Sie sei möglich gewesen, weil Millionen Wählerinnen und Wähler 1933 „auf die falschen Versprechen der Nazis hereingefallen sind und die Eliten der Weimarer Republik sie unterschätzten“, sagte er. „Das darf sich nicht mehr wiederholen“, mahnte er mit Blick auf die hohen Umfragewerte der AfD. „Es sind die Extremisten und Populisten, gegen die wir heute demonstrieren.“

Seit einem Bericht des Recherchenetzwerks „Correctiv“ über ein Treffen von AfD-Vertretern mit Neonazis und Unternehmern Ende November gibt es bundesweit große Demonstrationen gegen Rechtsextremismus. Laut der im Januar veröffentlichten Recherche wurde bei dem Treffen über die massenhafte Ausweisung von Menschen mit Migrationsgeschichte gesprochen.

Zu der Bielefelder Demonstration hatte das gesellschaftliche „Bündnis gegen Rechts“ aufgerufen. Im Vorfeld waren rund 3.000 Demonstrierende angemeldet worden. Die anderthalbstündige Veranstaltung auf dem Jahnplatz in der Innenstadt blieb laut Bielefeld Polizei friedlich.