Erneut weniger Energiesperren im Land Bremen

Im Land Bremen wurden nach Angaben der Verbraucherzentrale im vergangenen Jahr erneut weniger Anschlüsse für Energie und Wasser gesperrt. Es habe 2023 insgesamt 1.440 Strom-, Gas- und Wassersperren gegeben, bilanzierte die Verbraucherzentrale am Mittwoch. Die Zahl sei damit von 2.860 Sperrvorgängen im Jahr 2022 um 1.420 Vorgänge gefallen. In Bremerhaven seien in 426 Fällen Anschlüsse gesperrt worden, in der Stadt Bremen 1.014. Die Zahl der Sperren sinkt kontinuierlich seit 2021 (4.718).

Der deutliche Rückgang zeige einerseits, dass die verschiedenen Instrumente des Runden Tisches „Energie- und Wassersperren im Land Bremen vermeiden“ ihre Wirkung zeigten, hieß es. Andererseits trügen auch gesetzliche Neuregelungen zu dem Rückgang bei.

Zu den gesetzlichen Neuregelungen bei Zahlungsverzug zählt unter anderem die sogenannte Abwendungsvereinbarung. Dabei handelt es sich um einen Ratenplan mit bis zu 24 Teilzahlungen, den alle Betroffenen automatisch erhalten. Außerdem spielten Preisbremsen und Mehrwertsteueränderungen aus dem Maßnahmenpaket der Bundesregierung infolge der Energiepreiskrise eine Rolle.

Wichtig war zudem die kostenfreie Energiebudgetberatung der Verbraucherzentrale. Wer Probleme hat, die Kosten für Gas, Strom und Wasser zu zahlen, kann sie in Anspruch nehmen. Das Angebot nutzten 2023 den Angaben zufolge insgesamt 184 Betroffene, davon 37 in Bremerhaven und 147 in Bremen. Die Beratungsnachfrage sei damit erstmalig wieder auf das Niveau vor der Corona-Pandemie zurückgegangen.

„Die Energiebudgetberatung bleibt damit ein wichtiger Baustein, um Energiesperren zu vermeiden“, sagte Nicole Bahn, Referentin für Verbraucherrecht bei der Verbraucherzentrale Bremen. Auffällig sei, dass die Energieschulden pro Fall höher sind als in den Vorjahren. 2023 lagen diese im Durchschnitt bei 2.300 Euro pro Fall. Außerdem gibt es einen Härtefallfonds, der greifen kann, wenn weder die Abwendungsvereinbarung noch die Energiebudgetberatung Erfolg haben.

Wer die Kosten für Energie oder Wasser nicht mehr zahlen kann, sollte selbst aktiv werden und sich als ersten Schritt schnellstmöglich an die Partnerinnen und Partner des Runden Tisches wenden. Der Weg zur Hilfe führt über die Kampagne „Zappenduster!“ unter der Website www.zappenduster-bremen.de oder die Info-Hotline 0421/160-777.