Erneut Oppositionelle in Venezuela festgenommen

Die sozialistische Regierung in Venezuela hat ihre Repressalien gegen die Opposition verstärkt. Am Mittwoch (Ortszeit) wurden zwei weitere Oppositionelle wegen angeblicher Verschwörung festgenommen, wie das Onlineportal „El Nacional“ berichtete. Damit wurden seit Ende Januar insgesamt sieben führende Regierungsgegner inhaftiert.

Oppositionsführerin Maria Corina Machado forderte die internationale Gemeinschaft auf, ihre Stimme zu erheben. Für den 28. Juli sind in Venezuela Präsidentschaftswahlen geplant. Staatschef Nicolás Maduro will seine Macht bestätigen.

„Was das Regime tut, ist ein Zeichen tiefgreifender Schwäche. Sie wissen, dass sie verloren haben“, sagte Machado, die mit einem Ämterverbot belegt wurde und deshalb nicht kandidieren darf. Laut Machado gibt es aktuell 264 politische Gefangene in Venezuela.

Das UN-Menschenrechtskommissariat rief Venezuela auf, alle willkürlich Inhaftierten freizulassen. Der Generalsekretär der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), Luis Almagro, schloss sich der Forderung an. Wieder einmal zeige das Regime, dass seine einzige Wahl darin bestehe, mit noch mehr Repression anzugreifen, schrieb Almagro im Internetdienst X, vormals Twitter.

Gegen Venezuela gelten aufgrund zahlreicher Menschenrechtsverletzungen internationale Sanktionen. Neben Machado sind auch die Oppositionellen Henrique Capriles und Freddy Superlano mit einem Ämterverbot belegt. Menschenrechtsaktivisten werden verfolgt oder sind inhaftiert. Vor rund einem Monat hatte die sozialistische Regierung Vertreter der Vereinten Nationen des Landes verwiesen.

Venezuela leidet bereits seit Jahren unter einer schweren Wirtschaftskrise. Wegen der unsicheren politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse sowie staatlicher Repression haben inzwischen mehr als sieben Millionen Venezolaner ihre Heimat verlassen.