Ermordete israelische Aktivistin Silver erhält Friedenspreis
Erstmals wird der Hessische Friedenspreis posthum verliehen. Die israelische Aktivistin Vivian Silver hat sich für ein Zusammenleben von Israelis und Palästinensern engagiert. 2023 ist sie von der Hamas getötet worden.
Die von Hamas-Terroristen ermordete Friedensaktivistin Vivian Silver hat am Montag posthum den Hessischen Friedenspreis erhalten. Stellvertretend für seine Mutter nahm Yonatan Zeigen den Preis in der Landeshauptstadt Wiesbaden entgegen, wie die hessische Parlamentsverwaltung mitteilte. “Die Tatsache, dass der Preis posthum verliehen wird, bedeutet nicht, dass er nur für die Vergangenheit relevant ist”, betonte Silvers Sohn bei der Vergabe im Landtag. Die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung ehrt Menschen, die für den Frieden kämpfen.
“Vivian war einzigartig, aber nie allein in ihrem Wirken – über Generationen hinweg haben Israelis und Palästinenser zu viel Blut vergossen”, unterstrich Zeigen. Seine Mutter, eine kanadisch-israelische Staatsbürgerin, wurde beim Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 im Kibbuz Beeri getötet.
Die bei ihrem Tod 74-Jährige gilt als eine der prominentesten Friedensaktivistinnen des Landes in den vergangenen Jahrzehnten. Sie engagierte sich für ein friedliches Zusammenleben von Israelis und Palästinensern. “Optimismus und Tatkraft und die ausgestreckte Hand zur anderen Seite – damit hat Vivian Silver die Welt um sich herum über Jahrzehnte besser gemacht”, erklärte der deutsche Botschafter in Israel und Laudator der Preisverleihung, Steffen Seibert. Dies sei ihr Vermächtnis.
Auch Landtagspräsidentin Astrid Wallmann lobte das Engagement für die Menschen in Israel und Palästina. “Mit dieser Auszeichnung verbinden wir die Hoffnung, dass Vivian Silver zahlreiche Menschen dazu inspiriert, ihren Weg fortzusetzen und sich für die Versöhnung in der Region einzusetzen.” Gerade in der heutigen Zeit sei es wichtig, ihr Vermächtnis als Beispiel zu nehmen. “Ihre Arbeit erinnert uns daran, dass jeder Beitrag, sei er noch so klein, einen Unterschied machen kann.”.
Silver, die im kanadischen Winnipeg geboren wurde, kam vor 50 Jahren nach Israel. Sie gehörte unter anderem zu den Gründungsmitgliedern der israelisch-palästinensischen Friedensorganisation “Women Wage Peace” (“Frauen stiften Frieden”), die nach dem Gazakrieg 2014 entstand, und setzte sich für ein Friedensabkommen zwischen Israelis und Palästinensern ein.