Nach dem Christopher Street Day (CSD) am vergangenen Wochenende im sächsischen Görlitz ermittelt die Polizei wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung. Demnach sie es am Samstagabend auf der Dresdner Straße zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen, teilte die Polizeidirektion Görlitz dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag mit. Mehrere, bislang unbekannte Tatverdächtige seien offenbar gegen einen 14-jährigen jungen Mann vorgegangen.
Der Jugendliche sei leicht verletzt und deshalb ärztlich behandelt worden. Ob die Tat im Zusammenhang mit der zu diesem Zeitpunkt schon beendeten CSD-Versammlung stehe, müsse geprüft werden, hieß es. Auch die Frage, ob der Geschädigte und die Täter Teilnehmer an den Versammlungen waren, sei Gegenstand der Ermittlungen.
In Görlitz hatten sich am Samstag zum CSD fast 1.000 Menschen versammelt. Laut Angaben dem Landesverband der Linken in Sachsen handelt es sich bei dem Geschädigten um ein Mitglied der Linksjugend Görlitz. Der Betroffene sei „im Stadtgebiet von mehreren mutmaßlich rechten Tätern angegriffen und dabei verletzt“ worden.
Die Linke sprach von vier mutmaßlichen Tätern. Drei von ihnen seien zeitweise vermummt gewesen. Der nicht vermummte Beteiligte sei zuvor auf einer CSD-Gegendemonstration gewesen, hieß es.
Der CSD erinnert an einen Aufstand der Homosexuellen-Community im New Yorker Stadtteil Greenwich Village in der Christopher Street, der am 28. Juni 1969 begann. Auslöser waren wiederholte Polizeikontrollen, Übergriffe und anhaltende Diskriminierung.