Erinnerungsfeier für Opfer des Naziterrors in Hinzert

Der Opfer des Nationalsozialismus ist am Samstag mit einer Erinnerungsfeier im SS-Sonderlager/KZ Hinzert gedacht worden. Die Gedenkrede hielt der stellvertretende französische Generalkonsul in Frankfurt am Main, Jérémie Peyron. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) eröffnete zudem das neue Seminargebäude der Gedenkstätte. Mitte August 2021 hatten die Arbeiten für den zweistöckigen Erweiterungsbau begonnen, der einen Seminarraum und Möglichkeiten für Gruppenarbeit bietet.

Mit dem Erweiterungsbau werde das Gedenken und die Bildungsarbeit an diesem Ort nachhaltig gestärkt, sagte Dreyer. Das Engagement für die Erinnerung trage dazu bei, dass Hinzert heute kein vergessener oder unbekannter Ort, sondern ein Ort der Verständigung in Europa sei und es auch in Zukunft bleibe. Bernhard Kukatzki, Direktor der für die Gedenkstätte zuständigen Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, nannte das neue Seminargebäude einen „Riesengewinn für unsere pädagogische Arbeit“. Es erleichtere Workshop- und Gruppenarbeiten.

Die Nationalsozialisten inhaftierten auf dem Gelände im rheinland-pfälzischen Hinzert zunächst ab Oktober 1939 straffällig gewordene Westwallarbeiter. Ab dem Sommer 1940 wurden Häftlinge aus Luxemburg, Belgien, Frankreich und den Niederlanden in das Lager gebracht. Es diente als sogenanntes Durchgangslager, bevor die Gefangenen in Konzentrationslager nach Buchenwald, Natzweiler oder Dachau deportiert wurden. Insgesamt wurden im KZ Hinzert den Angaben zufolge nachweislich mindestens 321 Menschen ermordet oder starben durch den Lagerterror an Krankheit, Entkräftung oder Hunger.