Erhöhte Schutzmaßnahmen am Kölner Dom – Kirche bittet um Geduld

Nach den erhöhten Sicherheitsvorkehrungen am Kölner Dom bittet die Kirche Besucher um Geduld. „Alle Weihnachtsgottesdienste im Kölner Dom finden statt, aber sie werden mit Zugangskontrollen verbunden sein, die leider nötig sind“, erklärte Dompropst Guido Assmann am Sonntagmorgen. „Ich bin überzeugt, wir werden diese Herausforderung in typisch kölscher Gelassenheit und getragen von weihnachtlicher Vorfreude meistern und in gewohnter, festlicher Weise die Geburt des Herrn feiern.“

Assmann dankte der Polizei, den anderen Sicherheitsbehörden, dem Sicherheitskoordinator am Kölner Dom und allen Aufsichtskräften dort für ihren Einsatz. „Ich habe gestern bis spät in die Nacht miterlebt, wie sie alle engagiert und mit hoher Professionalität Hand in Hand arbeiten, um den Dom zu schützen“, so Assmann. „Auch heute und in den Folgetagen zeigt die Polizei Präsenz am Dom.“

Offenbar wegen Anschlagsplänen wurden am Samstagabend die Schutzmaßnahmen am Kölner Dom erhöht. Laut Polizei wurde die Kathedrale nach der Abendmesse zunächst mit Spürhunden abgesucht und danach verschlossen. Der für die Bekämpfung politisch motivierter Kriminalität zuständige Staatsschutz ermittle. Nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung hat es zuvor Hinweise auf einen islamistischen Anschlag auf den Dom gegeben.

Zwar bezögen sich die Hinweise auf Silvester, erklärte Kripochef Michael Esser. Dennoch seien schon mit Blick auf Heiligabend die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt worden.

Die Gottesdienste am Sonntag finden laut Domkapitel wie geplant statt – darunter das Hochamt um 10.00 Uhr, die Christvesper um 16.30 Uhr und die Christmette mit Kardinal Rainer Maria Woelki um 24.00 Uhr. Besucher müssen sich beim Betreten des Domes einer Kontrolle unterziehen. Polizei und Domkapitel empfehlen deshalb, auf Taschen zu verzichten und frühzeitig zu den Gottesdiensten zu kommen.

Auch in Wien wurden laut Polizei die Sicherheitsmaßnahmen verschärft. Während der Weihnachtsfeiertage gelte allgemein eine erhöhte Gefährdung in Österreich. „Da terroristische Akteure in ganz Europa in diesem Zusammenhang zu Angriffen auf christliche Veranstaltungen – besonders rund um den 24. Dezember – aufrufen, haben die Sicherheitsbehörden die entsprechenden Schutzmaßnahmen im öffentlichen Raum in Wien und in den Bundesländern erhöht“, teilte die Polizei mit. Besonders im Blick seien Kirchen und Gottesdienste sowie Weihnachtsmärkte. Auch hier kündigten die Behörden Zutrittskontrollen an.