Die Mehrzahl der Studiengänge in Deutschland steht unabhängig von der Abiturnote Interessenten offen. Nur noch jedes dritte aller Studienangebote (32,5 Prozent) hat im kommenden Wintersemester eine Beschränkung wie etwa einen Numerus Clausus oder ein Eignungsfeststellungsverfahren, wie eine in Gütersloh veröffentlichte Analyse des Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) ergab.
Die Quote an Zugangsbeschränkungen ist demnach gegenüber dem Vorjahr um 2,7 Prozentpunkte zurückgegangen. Zehn Jahre zuvor, im Wintersemester 2015/16, lag die Quote bundesweit noch um fast zehn Prozentpunkte höher bei 42 Prozent.
Gesunkene Erstsemesterzahlen und mehr Studienangebote
Den höchsten Anteil zugangsbeschränkter Studiengänge gibt es laut CHE in Berlin mit 54,4 und Baden-Württemberg mit 50,2 Prozent. Beste Chancen auf einen Wunschstudienplatz gebe es in Thüringen, Rheinland-Pfalz und Brandenburg, wo nicht einmal jeder fünfte Studiengang zulassungsbeschränkt sei. In Nordrhein-Westfalen beträgt die Quote der Zulassungsbeschränkungen 26,2 Prozent.
Rechts-, Wirtschafts-, Gesellschafts- und Sozialwissenschaften sind der Analyse zufolge bundesweit bei knapp 40 Prozent der Studiengänge zugangsbeschränkt. In den Ingenieurwissenschaften stehen mehr als drei Viertel der Angebote allen Erstsemestern unabhängig von ihrer Abiturnote offen. Grund für den Rückgang der Zugangsbeschränkungen seien die gesunkenen Erstsemesterzahlen sowie die gleichzeitige Zunahme der Studienangebote, erklärte der Autor der CHE-Analyse, Cort-Denis Hachmeister.
Jährlich 800.000 Studierende in Deutschland
Die meisten Studierenden in Deutschland könnten laut der Erhebung mittlerweile das Fach ihrer Wahl auch an ihrer Wunschhochschule studieren, erklärte Hachmeister. Selbst bei bundesweit zugangsbeschränkten Studienfächern wie Medizin oder Pharmazie verbessere sich das Verhältnis von Bewerbern zu Studienplätzen zugunsten der Studierenden. Aktuell beginnen den Angaben zufolge pro Jahr rund 800.000 Studierende ein Grund- oder weiterführendes Studium. Die Zahl der Studienangebote liegt aktuell bei mehr als 22.000.
Grundlage der Erhebung „CHECK – Zugangsbeschränkungen an deutschen Hochschulen 2025/26“ sind den Angaben zufolge die Daten des Hochschulkompasses der Hochschulrektorenkonferenz für rund 22.000 Studienangebote im Wintersemester 2025/26 sowie entsprechende Daten der vergangenen Jahre.
