Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr feiert am 24. September mit Pilgern das traditionelle Andechser Dreihostienfest. Wie das Benediktinerkloster am Montag mitteilte, beginnt der Gottesdienst um 9.30 Uhr in der Wallfahrtskirche.
“Zwischen Thüringen, dessen Landeshauptstadt Erfurt ist, und Andechs bestehen seit der Zeit der heiligen Elisabeth von Thüringen (1207-1231) vielfältige Bande”, so das oberbayerische Kloster weiter. Gertrud (1185-1213), die Mutter der heiligen Elisabeth, wurde demnach auf der Burg Andechs geboren; dort, wo ihre Familie die Andechser Wallfahrt rund zwei Generationen zuvor begründet hatte. “Erst in jüngerer Vergangenheit – 2007 – wurde das Brautkleid der heiligen Elisabeth, das in der Heiligen Kapelle der Andechser Wallfahrtskirche aufbewahrt wird, im Rahmen der Thüringer Landausstellung zum 800. Geburtstag der heiligen Elisabeth gezeigt.”
Die drei gesegneten Hostien sollen auf die Päpste Gregor den Großen (540 bis 604) und Leo IX. (1002 bis 1054) zurückgehen. Sie kamen im 12. Jahrhundert aus Rom über Bamberg auf die Andechser Burg. Etwa seit dieser Zeit ist auch die Andechser Wallfahrt bezeugt, damit gilt sie als älteste Bayerns. Nach der Zerstörung der Burg um 1248 galten die drei Hostien wie der restliche Klosterschatz über 100 Jahre als verschollen. Es erregte großes Aufsehen, als sie 1388 wiederentdeckt wurden. Herzog Ernst von Bayern förderte nach kurzer Unterbrechung im 14. Jahrhundert erneut Wallfahrt und Seelsorge auf dem Heiligen Berg. Sein Sohn Herzog Albrecht II. stiftete das Kloster.