Epitaph im Stendaler Dom wird restauriert

Der Metallkünstler Thomas Leu aus Halle ist Sieger des Wettbewerbs für die Neugestaltung eines Epitaphs im Stendaler Dom. Wie Dompfarrer Markus Schütte am Dienstag mitteilte, wurde der 1964 geborene Künstler unter insgesamt fünf Bewerbern ausgewählt. Er werde bis Ende dieses Jahres das Epitaph, ein Gedächtnismal, für den früheren Stendaler Domdekan Dietrich von Angern (1390-1427) restaurieren und neu gestalten.

Angern gehörte den Angaben zufolge zu den Initiatoren des gotischen Dom-Neubaus vor 600 Jahren. Das Jubiläum begehen Stadt und evangelische Kirchengemeinde derzeit mit einem Festjahr. Aus diesem Anlass soll das Gedächtnismal, das in den 1430er Jahren vom damaligen Domkapitel in Auftrag gegeben wurde und nur noch in Bruchstücken erhalten ist, restauriert und neu gestaltet werden.

Der Entwurf Leus trägt den Titel „Prägung“. Der Künstler will nach eigenen Angaben eine formale Synthese aus einem Fingerabdruck und dem Grundriss des Domes schaffen. Beides soll demnach zu einer Art Ornament verschmelzen, welches sich gut in die Form des vorhandenen Epitaphs einfügen soll, hieß es. Die Ausführung solle modern in laser-geschnittenem Edelstahl mit Bronzefarbe erfolgen.

Laut Dompfarrer Schütte soll die Restaurierung bis zum Nikolaustag am 6. Dezember, dem Schluss des Festjahres, abgeschlossen sein. Der Stendaler Dom ist dem Heiligen Nikolaus von Myra geweiht. Für Restaurierung, Wettbewerb und Realisierung stehen demnach 17.000 Euro zur Verfügung. Sie werden den Angaben zufolge von der Stadt, dem Dom-Förderkreis, dem Rotary-Club Stendal und aus privaten Spenden finanziert.