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Entwicklungsministerin wirbt für Partnerschaften mit Syrien

Entwicklungsministerin Schulze wünscht sich Partnerschaften zwischen Syrern, die in Deutschland leben, und deren Heimatland. Solche Beziehungen hätten sich auch bei der Ukraine bewährt.

Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat die Debatte zur Rückkehr syrischer Flüchtlinge nach Syrien scharf kritisiert. “Wer so kurz nach einem Umsturz schon über Rückführungen fantasiert, verhält sich entweder ahnungslos oder unanständig”, sagte sie der “Rheinischen Post” (Dienstag).

Die Ministerin betonte, man könne auch von Deutschland aus beim Wiederaufbau Syriens mithelfen: “Syrisch-stämmige Ärzte aus Deutschland könnten für einige Wochen ihre Kollegen in Syrien fortbilden und ihre Expertise für den Aufbau des Gesundheitssystems einbringen. Wir machen das bereits mit der Ukraine und anderen Ländern. Solche Partnerschaften könnte ich mir auch mit Syrien vorstellen.”

“Syrien ist immer noch ein Land, das am Boden liegt. Wie sollen Familien jetzt über eine Rückkehr nachdenken, wenn sie nicht sicher sein können, ob sie verfolgt werden, ob es Strom, ob es Wasser, ob es eine Schule, ob es Jobs gibt, ob man überhaupt in sein Haus oder seine Wohnung zurückkehren kann?” Wer Rückkehr ermöglichen wolle, müsse zunächst alles tun, damit Syrien stabil und sicher werde, so die Ministerin. “Und für die Stabilität des Landes wäre es fatal, wenn zu viele Menschen zu früh zur Rückkehr gezwungen würden und dann im Land versorgt werden müssten.”

Schulze verwies auch auf die Interessen Deutschlands. “Ich denke an die rund 6.000 Medizinerinnen und Mediziner mit syrischem Pass in Deutschland, an etwa 3.700 Altenpflegekräfte, an 17.000 Syrer, die bei uns Busse oder Lkw fahren. Wenn die alle gehen würden, hätten wir auch hierzulande ein Problem.” Wer hier gut integriert sei, der sollte nicht nur in Deutschland bleiben können. Deutschland sollte vielmehr dafür werben, dass “diese wichtigen Fachkräfte mit ihren Familien sich weiterhin für Deutschland entscheiden”.